Hospizarbeit

Hospizarbeit

Wenn Heilung und Lebensverlängerung nicht im Vordergrund stehen, sondern Nähe, Zuwendung und die Linderung von Schmerzen

Die Hospizarbeit und Palliativversorgung bieten für sterbende und schwerstkranke Menschen und ihre Familien eine wichtige Hilfestellung. Lesen Sie hier, wie diese Hilfe aussieht und wo man Unterstützung bekommt.

Das Wort Hospiz stammt aus dem Lateinischen (lat. hospitium) und bedeutet „Herberge/Gastfreundschaft“, was schon ziemlich adäquat die Kernaufgabe der Einrichtungen für Sterbebegleitung beschreibt. Die moderne Hospizbewegung, welche ihren Anfang 1967 in London fand und in den 80er Jahren auch nach Deutschland kam, wird als eine wunderbare und sinnstiftende Bürgerinitiative getragen, die sich zum Ziel gemacht hat, die damalige, teilweise menschenunwürdige, Situation der sterbenskranken Menschen in den Krankenhäusern zu verbessern. Das moderne Hospiz stellt den unheilbar kranken Menschen mit all seinen Sorgen, Ängsten, Schmerzen und Leiden in den Mittelpunkt, wobei die Betreuung stationär oder ambulant angeboten wird. In Deutschland ist ein stationäres Hospiz eine vom Krankenhaus oder Seniorenheim unabhängige Pflegeeinrichtung, in der Schwerstkranke mit absehbarem Lebensende betreut werden. Wenn ein Sterbender nicht zu Hause gepflegt werden kann und keine Behandlung im Krankenhaus auf einer Palliativstation benötigt, bietet das stationäre Hospiz Geborgenheit und kompetente Betreuung.

Ambulante Hospizdienste – Sterbebegleitung zu Hause

Die meisten Menschen wünschen sich bis zu ihrem Lebensende zu Hause oder in ihrem vertrauten Umfeld bleiben zu können. Solange es den Betroffenen und seinen Familienangehörigen möglich ist, unterstützt sie dabei der ambulante Hospizdienst, der aus geschulten ehrenamtlichen Hospizhelfern und einer hauptamtlichen qualifizierten Koordinationskraft besteht. Sie leisten vor Ort pflegerische und psychosoziale Unterstützung. Welche Aufgaben erfüllt werden sollen, hängt immer von den individuellen Bedürfnissen des Sterbenden ab. Die ehrenamtlichen Helfer unterstützen die Betroffenen bei Behördengängen, bei Anträgen, wenn die Pflegestufe geändert werden soll, sie nehmen sich Zeit zum Reden und zum Schweigen.
Ein reiner ambulanter Hospizdienst übernimmt in der Regel selbst keine pflegerischen und medizinischen Aufgaben. Er kümmert sich jedoch um eine ganzheitliche Versorgung des Sterbenden mit palliativmedizinischen, palliativpflegerischen, psychosozialen und spirituellen Angeboten und vermittelt entsprechende Palliativpflegekräfte durch Kooperation mit spezialisierten Pflegediensten und Hausärzten.

Wenn es keine Möglichkeit mehr zur ambulanten Versorgung im Haushalt oder der Familie des unheilbar Kranken durch ambulante Hospizdienste oder durch spezialisierte ambulante Palliativversorgung besteht, kann der Patient in ein stationäres Hospiz aufgenommen werden. Eine Einweisung muss über den Hausarzt oder den Krankenhausarzt erfolgen.

Wo kann man nach einem Platz im stationären Hospiz suchen?

Jeder Sterbende hat Recht in ein Hospiz aufgenommen zu werden. Allerdings ist es in einigen Regionen Deutschlands nicht einfach ein Hospiz zu finden, weil es meistens relativ kleine „Gasthäuser“ mit wenigen Betten (zwischen 9 bis 16) sind und man mit einer Wartezeit rechnen muss. Die Dauer der Betreuung der Gäste ist recht unterschiedlich und kann zwischen ein paar Tagen und ein paar Monaten liegen. Die Anlaufstellen für Interessierte und Betroffene Familien sind vor allem die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutsche Hospiz- und Palliativverband. Auf den Webseiten der Fachorganisationen können Sie nach passenden Angeboten, Adressen und Informationen suchen:
– https://wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de/ (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
– https://www.dhpv.de/service_hospizadressen.html (Deutscher Hospiz- und Palliativverband)

Wer kümmert sich um die unheilbar kranken Menschen?

Im Hospiz spricht man von Gästen, nicht von Patienten, weil die Menschen über ihre Diagnose aufgeklärt sind. Sie kommen hierher, um ihre Zeit so schmerzfrei und selbstbestimmt wie möglich leben zu können. Es ist das oberste Ziel eins Hospizes, das nur mit speziell geschultem Pflegepersonal, sogenannten Palliativfachkräften, erreicht werden kann. Im stationären Hospiz arbeitet ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Team zusammen, zu dem neben Pflegepersonal und Ärzten auch Sozialarbeiter, Psychologen, Seelsorger und Physiotherapeuten gehören. Eine große Rolle spielen im Hospizgedanken die Dienste von ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern. Vor allem Laien, Mitglieder von Hospizinitiativen oder Angehörige ehemals betreuter Patienten gehören zu dieser Gruppe. Von einigen Einrichtungen werden „Trauergruppen“ angeboten. Sie begleiten und unterstützen die Trauerarbeit der Hinterbliebenen.

Was tun die Pflegekräfte im Hospizalltag für ihre Gäste?

Die oberste Priorität hat eine richtige medikamentöse Einstellung zur Schmerzlinderung und ihre Überwachung und Anpassung mit fortschreitender Krankheit. Viele Gäste brauchen eine Behandlung der Atemnot und Menschen um sich, die ihnen damit verbundene Ängste nehmen. In dieser letzten Phase ist es für die Sterbenden oft wichtiger nicht allein zu sein und eine freundliche Stimme zu hören als Therapien. Daher leisten die Mitarbeiter und ehrenamtliche Pfleger enorm viel im Bereich der psychologischen und spirituellen Betreuung der Betroffenen und auch ihrer Angehörigen. Gemeinsame Gespräche, Vorlesen, ein Lieblingsessen zubereiten und über die momentanen Ängste und das unausweichlich nahende Ende des Lebens sprechen, aber auch über das Erlebte und die vielen positiven, schönen Erinnerungen – das gibt den Hospiz-Gästen Halt und hilft ihnen loszulassen und sich bewusst mit dem Tod zu beschäftigen.

Was ist Palliativversorgung?

Der Begriff „Palliativmedizin“ stammt von dem lateinischen Wort „palliare“, zu Deutsch „mit einem Mantel umhüllen“. Damit wird der Grundgedanke des Palliativkonzeptes zusammengefasst, das den leidenden Menschen und seine Familie in einer ihnen fremden und schmerzvollen Situation beschützend in den Mittelpunkt stellt. Cicely Saunders, eine englische Krankenschwester, die ihr Leben der Vision der Hospizbewegung gewidmet hat, formulierte den Gedanken wegweisend:

„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.“

Wie bei der Hospizbetreuung gibt es auch in der Palliativmedizin die Möglichkeit, die Patienten stationär oder ambulant zu versorgen. Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass eine Palliativstation eine Abteilung in oder an einem Krankenhaus ist, währenddessen ein Hospiz eine vom Krankenhaus oder Pflegeheim unabhängige Pflegestation ist. Eine stationäre Behandlung in einer Palliativstation kann auch vorübergehend sein, bis der Patient entlassen und zu Hause betreut werden kann. So steht im Vordergrund der Palliativversorgung die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. In erster Linie geht es hier um Vorbeugen und Lindern von Leiden und Schmerzen durch frühzeitige Erkennung und Behandlung. Mit Schmerzen und dem Wissen, dass man sich in der letzten Lebensphase befindet, sind aber auch andere Probleme verbunden: es sind psychische Belastungen, Ängste um die Familienangehörige, die sich mit der Rolle der Hinterbliebenen bald abfinden müssen, es ist die soziale Abgeschiedenheit, vielleicht Einsamkeit und Angst vor dem Tod. Deswegen arbeiten die Pfleger sektorenübergreifend mit Sozialmitarbeitern, Psychologen, Ärzten und Seelsorgern zusammen. Sie versuchen individuell solche Fragen zu beantworten, wie z.B.: was tut dem Patienten gut, was möchte er, was ist für ihn aus pflegerischer Sicht hilfreich und unterstützend? Die Betreuungsansätze sind daher immer sehr individuell. Im Rahmen der Palliativmedizin können auch die Familienmitglieder auf das Unausweichliche mental und spirituell vorbereitet werden.

Wir hoffen, dass Sie hier einen Überblick über die Lösungsvorschläge in der schwierigen Situation einer unheilbaren Krankheit gewinnen konnten.
Sie können uns gerne im Falle weiterer Fragen ansprechen, weil wir als Seelsorger im Bereich der Hospizbetreuung tätig sind.
Sie erreichen uns telefonisch Tag und Nacht unter der Nummer: (06652) 28 78

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